In der Lichtplanung stellt die Beleuchtungsstärke für jeden Anwendungsbereich mit einer künstlichen Lichtquelle den wichtigsten beleuchtungstechnischen Planungswert dar und sollte somit bei jeder Lichtlösung berücksichtigt werden. Doch was wird darunter verstanden und welche Beleuchtungsstärke sollte in den jeweiligen Anwendungsbereichen gegeben sein? Folgender Beitrag soll darüber aufklären und Ihnen bei der Wahl der richtigen Lichtlösung helfen.
Eine unzureichende Beleuchtung am Arbeitsplatz kann zur schnellen Ermüdung der Augen und somit auch zu schlechten Arbeitsergebnissen führen. Daher ist es unabdinglich, die Beleuchtungsstärke je nach Einsatzbereich differenziert zu bestimmen. Da es in unserem Arbeitsalltag sehr viele individuelle Sehaufgaben gibt, wurde in der Arbeitsrichtlinie Din 12464-1 „Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten“ die Mindestanforderung an die Beleuchtungsstärke für sämtliche Anwendungsbereiche definiert. Erfahrungen mit Kunden zeigten jedoch, dass in der Praxis zum Teil weitaus höhere Beleuchtungsstärken, als die in der Norm definierten Mindestanforderungen gebraucht werden, um die gewünschten Sehbedingungen zu schaffen.
Was ist die Beleuchtungsstärke?
Die Beleuchtungsstärke einer künstlichen Lichtquelle wird durch die Maßeinheit Lux (lx) (Bild rechts) angegeben. Anhand der Beleuchtungsstärke kann bestimmt werden, wie viel Licht auf eine bestimmte Fläche trifft. Aufgrund von Verwechselungsgefahr zwischen Lumen und Lux, welche aus unseren Kundengesprächen hervorging, wollen wir Ihnen kurz den Unterschied erklären: Die Maßeinheit Lumen (lm) (Bild links) besagt lediglich wie viel Licht aus der Lichtquelle in alle Richtungen austritt, nicht aber die Lichtstärke, die auf eine bestimmte Fläche trifft. Somit kann mit der Maßeinheit Lux explizit bestimmt werden, wie stark das Licht wirklich auf dem Arbeitsbereich sein wird. Resultierend daraus entsteht ein Helligkeitseindruck, welcher bei einem hohen Lux-Wert als sehr hell wahrgenommen wird und umgekehrt. Je nach Abstand der Lichtquelle von der Arbeitsfläche wird dieser Wert beeinflusst und ergibt bei einem großen Abstand einen niedrigen Lux-Wert und bei einem kleinen Abstand einen hohen Lux-Wert.
Folglich wollen wir Ihnen unsere Empfehlungen aufgrund von Erfahrungen mit Kunden für die verschiedenen Anwendungsbereiche mitgeben.
Welche Beleuchtungsstärke für welchen Anwendungsbereich?
Für die Anwendungsbereiche in einem Dentallabor wird eine Empfehlung von 1000 – 1500 Lux in der DIN-Norm ausgesprochen. Wir empfehlen jedoch aus Erfahrung mit vielen unserer Kunden eine Beleuchtungsstärke von mindestens 2800 – 3300 Lux.
Für die Uhrmacher & Goldschmiede Werkstatt empfehlen wir ähnlich wie im Dentallabor mindestens 2800 – 3300 Lux.
Für den Arbeitsplatz von Modellbauern eignen sich Beleuchtungsstärken von 1000 – 3300 Lux. Aber auch hier gilt, dass bei Feinarbeiten eine höhere Beleuchtungsstärke bevorzugt werden soll.
Je nach Tätigkeit in ihrer Werkstatt kann die Beleuchtungsstärke von Werten zwischen 200 – 300 Lux (Schweißen, Reparaturarbeiten an Motoren), 1000 Lux (Lackieren) oder 1500 Lux (Endkontrolle, Qualitätsprüfung) variieren. Auch hier empfehlen wir wieder lieber eine höhere Beleuchtungsstärke zu wählen, damit ausreichend Licht für die zu bewältigende Sehaufgabe geboten wird.
Fliegenbindern raten wir zu einer Leuchte mit einer Beleuchtungsstärke von mindestens 1500 Lux, damit die Farben der zu bindenden Fliegen gut sichtbar werden.
Die DIN-Norm schreibt für die gängigsten Arbeiten im Büro mindestens 500 Lux vor, welche jedoch in den meisten Fällen weit übertroffen wird. Aus Erfahrung empfehlen wir fürs Büro als Richtwert mindestens 750 Lux, wobei nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind.